Britische Zuckersteuer
Softdrinks weniger süß – Vorbild für Deutschland?
14.02.2020
Seit April 2018 wird in Großbritannien eine Sondersteuer auf Softdrinks erhoben, die bestimmte Zuckermengen überschreiten. Seitdem hat sich der Absatz stark gezuckerter Getränke halbiert, während der Verkauf von Wasser und zuckerarmen Getränken um 40 Prozent gestiegen ist. Nach einer Oxford-Studie sank der durchschnittliche Zuckergehalt in Softdrinks zwischen 2015 und 2018 von 4,4 auf 2,9 Gramm pro 100 Milliliter – was einer Zuckerreduktion von 30 Prozent pro Kopf und Tag entspräche. Eine Entwicklung, die sich durch die Ankündigung und das Inkrafttreten der Steuer beschleunigt habe, wie die Studienautoren um Lauren K. Bandy in BMC Medicine feststellten. Auch die Mehrheit der Hersteller äußerte sich einer Umfrage zufolge positiv. In der Debatte um eine nationale Diabetesstrategie warb die Präsidentin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) vor diesem Hintergrund für eine ähnliche Steuer in Deutschland. „Wenn sogar die Hersteller am Ende von einer Zuckerreduktion profitieren, gibt es keinen Grund mehr, dieses Ziel nicht auch für Deutschland verbindlich festzuschreiben“, so die Professorin für Diabetologie.